Das war WildwuX

von Klaus Hollinetz


Wildwux
Mal ehrlich! Wer von euch hat schon einmal einen Alpensalamander gesehen, oder im strömenden Regen eine Fotofalle aufgestellt, oder Apollofalter beobachtet. Wer kann eine Eintagsfliegenlarve von einer Steinfliegenlarve unterscheiden oder hat schon einen Eisvogel gesehen? Am Wildwux Forscherlager konnten 16 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus sechs oberösterreichischen Gruppen diese und viele andere Erfahrungen machen.

Es ist vier Uhr morgens, sieben Pfadis und zwei Leiter schälen sich verschlafen aus ihren Schlafsäcken. Die Nacht war recht kurz, am Vorabend wurde beschlossen, im Morgengrauen zur sogenannten Eiskapelle zu wandern. Gesagt getan. Wasserflaschen werden gefüllt, ein paar Müsliriegel verteilt, richtig gesprächig ist niemand um diese Uhrzeit. Schweigend setzt sich die Gruppe dann auch in Bewegung.

Die vorangegangenen Tage waren ereignisreich, das Wetter wechselhaft, was aber der guten Stimmung unter den Teilnehmern nichts anhaben konnte, ganz im Gegenteil. Bereits am Tag nach der Anreise und dem Aufbau begann es wie aus Kübeln zu gießen. Mit Karten und Kompass wurde eine bereits installierte Fotofalle aufgespürt und ausgelesen. Zwei Nationalparkranger - Mary und Hermann - begleiteten dir Gruppe. Die „Beute“ waren ein Wildschwein, mehrere Radfahrer und das Auto eines Forstverantwortlichen. Einige hundert Meter weiter stellte Herman bei einer wassergefüllten Grube eine weitere Falle auf. Die Gespräche kreisten natürlich um den Luchs, der seit einigen Jahren im Gebiet des Nationalparks lebt, den aber noch niemand wirklich zu Gesicht bekommen hat. So mancher wünschte sich, dass er vielleicht in eine der Fotofallen tappen könnte.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Wassers, das sich glücklicherweise nicht mehr vom Himmel heruntergoss, sondern in Form zweier Bäche am Biwakplatz vorbeirauschte. Fließende Gewässer bergen vielerlei Informationen, wie Temperatur oder die Leitfähigkeit des Wassers. Am interessantesten ist sicherlich das Aufstöbern verschiedener Lebewesen, vorwiegend Insektenlarven, die von Steinen aus dem Fluss heruntergepinselt wurden, damit sie unter dem Binokular bestimmt werden konnten.

Am vierten Tag teilte sich dir Gruppe, einige wanderten zur Eiskapelle, die anderen auf den Größtenberg, der seinen Namen von Latschenkiefern hat und – wie uns Hermann erzählt - nicht so benannt wurde, weil der zufällig der höchste Berg im Hintergebirge ist. Unterwegs gab es wieder viel zu beobachten, zu entdecken, zu hören in jeder Pfütze fanden die Ranger verschiedene Lebewesen, zu fast jeder Vogelstimme hatten sie den passenden Namen und meist auch eine kleine Geschichte parat.

Nach einer etwa eineinhalbstündigen Wanderung erreichen die Morgenwanderer die Eiskapelle, eine tennisplatzgroße Höhle, die sich im Winter mit Eissäulen füllt. Auch wenn das Eis schon fast zur Gänze geschmolzen ist bietet die einfallende Morgensonne einen gewaltigen Eindruck. Ein fast feierlicher Moment. Was die Gruppe nun erwartet ist der Abstieg, der Abbau der Zelte und die Wanderung zurück. Der Aufstieg vom Bodinggraben zum Biwakplatz Steyrsteg dauerte mit vollem Gepäck etwa zweieinhalb Stunden, der Rückweg wird hoffentlich etwas leichter.

Vielleicht haben sich manche das Forschen etwas anders vorgestellt, beeindruckend ist in jedem Fall die Vielfalt, die der Nationalpark bietet, die ökologischen Zusammenhängen, die Tatsache, dass ein kleiner Borkenkäfer beträchtlichen Schaden anrichten kann, dass Radfahrer im vorbeiradeln Auerhennen in Todesangst versetzen können.

Damit sich im Nationalpark die Natur ihr Recht restlos zurückerobern kann muss sich auch in den Köpfen der Menschen noch einiges verändern, bei den wildwuxTeilnehmern (vielleicht sollten wir sie wildwuzzys nennen *ggg*) haben die 5 Tge sicherlich nachhaltige Spuren hinterlassen.

O-Ton Ida: es wor jedenfois a echt coole erfahrung, hot ma daugt,.. i hoff auf jedenfoi, das i mit a poa leid in Kontakt bleib und wida moi triff,wos voi cool ward,.. de fotos san sicha foi cool worn, de muas i unbedingt seng,xDD.... i kunt jtz nu a zeitl sou dahi schreib,oba na,..
lg i.