ERGEBNISSE DES FORSCHUNGSLAGERS "WILDWUX" 2011

von den WildwuX-ForscherInnen, protokolliert von Isabella Bachleitner aus Wels.


gesehene Tiere:

  • Eisvogel (öfters gehört, einmal von ein paar  beim Rumpelmayrreith-Bach gesehen)
  • ca.15-20 Apollofalter ( Mi,17.8, auf dem Weg zur "Fotofallenlichtung")
  • 7 lebendige  Alpensalamander (Mo, 15.8.)
  • 1 toter Alpensalamander (17.8. Rückweg von Fotofallenlichtung zu Biwak Platz)
  • Turmfalke (Mi, 17.8.; flog über Größtenberg)
  • 1 Gams (Do, 18. 8. auf dem Weg zur Eiskapelle)
  • Schlupfwespe (Mo, 15. 8., Weingartalm)
  • Bockkäfer (Mi, 17.8., Weg zum Größtenberg)
  • Trompetenkäfer (Mi, 17.8., Weg  zum Größtenberg)
  • Zitronenfalter (Mi, 17.8., Weg zum Größtenberg)
  • Schmutzfinke (Mi, 17.8., Weg zum Größtenberg)
  • Borkenkäfer (mikroskopieren, befallene Bäume)
  • Wassertiere im Bach:
    • 31  Eintagsfliegenlarven
    • 15 Steinfliegenlarven
    • 11 Köcherfliegenlarven
    • 10 Köcherfliegenlarven ohne Köcher
    • 17 Kriebelmückenlarven &  Kriebelmückenpuppen
    • 1 Lidmückenlarve
    • 22 Strudelwürmer
    • Bachflohkerbse
    • 10 „Kleine, schwarze, wurmige Viecher“
    • 2Schnecken (ohne Gehäuse)
    • Regenwurm
    • Frosch
  • Larven von Lurchen (Mi, 17.8., Weg zur Eiskapelle?)
  • Gelbbauchunke (Mi, 17.8. Weg zur Eiskapelle; Wasserpfütze)
  • 2 Eidechsen
  • 2 Pferde bei Weingartalm
  • Fotofalle von Montag, 15.8.:Wildschwein, Rotwild, Radfahrer
  • Fotofalle von Mittwoch, 17.8.: Rotwild



Gehörte/ erahnbare Tiere

  • Schwarzspecht
  • Tannenhäher
  • Eichelhäher
  • Rotkehlchen
  • Gämse (Mi; 17.8. Weg zur Eiskapelle) Wildwechsel gesehen
  • Wildwechsel von Rotwild


Pflanzen

  • Schluchten-/Gebirgsweide (Mi, 17.8. Weg zur Eiskapelle; Besonderheit: Blätter sind auf der Unterseite blau)
  • klebriger Salbei (Mi, 17.8., Weg zur Eiskapelle)
  • Schafgarbenart
  • Eisenhut (giftigste Pflanze Österreichs; violette im Gebirge mehr verbreitet gelbe)
  • Augentrost (Hermanns Lieblingspflanze; wird bei Augenentzündungen verwendet)


Entdeckungen

  • Das Eis der Eiskapelle schmilzt verblüffend langsam.
  • In der Eiskapelle ist es ca. 15 Grad kälter; dieser „Temperaturencrash“ passiert plötzlich
  • Das Vieh war das Wichtigste für die Bauern. Um viele Wolfsrisse zu vermeiden nahmen sie ein totes Tier und füllten den Magen des Tieres mit (gelbem) Eisenhut. Der Wolf fraß auch den Magen, weil er sich auf die Pflanzenkenntnisse des Viehs verließ, ein Pflanzenfresser würde nichts Giftiges fressen.
  • Die Spur männlicher Hirsche erkennt man daran, dass der Vorderhuf breiter und tiefer in den Boden getreten ist, weil die Vorderläufe mehr Gewicht zu tragen haben. (Geweih..)
  • Tannen sind mit einer  wachsartigen Schicht bedeckt, die sie vor Kälte schützen soll.
  • Insekten legen ihre Eier auf die Blätter von manchen Pflanzen, die Pflanze bildet eine Kapsel rund um das Ei. Warum ist ungeklärt. Wahrscheinlich gehen Pflanze und Insekt eine Symbiose ein.
  • Zuwachsbohren: Diese Technik ermöglicht es, die Jahresringe eines Baumes zu zählen, ohne ihn fällen zu müssen.
  • Vor der Nationalparkgründung war das Gebiet eine Holzwirtschaft. Es entstand eine Fichtenmonokultur  und ein massiver Borkenkäferbefall brach aus. In den Randgebieten des Nationalparks wird dieser bekämpft und Fichten werden abgeholzt, damit die anderen Wälder keine Schäden davontragen. Im Kern lässt man der Natur freien Lauf und mittlerweile macht sich eine Mischkultur breit.
  • Nach der Gründung des Parks wurden viele Forststraßen aufgelassen und die Natur holt sich diese zurück. Das braucht jedoch viel Zeit.
  • Die nicht heimischen Wildschweine sind im Nationalpark nicht sehr beliebt, da sie die Existenz von Bodenbrütern bedrohen (Auerhahn…) Wildschweine stöbern die Nester auf und essen mit Vorliebe die Eier und Küken.
  • Wasser formt das Gestein.
  • Die (Trink-)Wasserqualität wird in Güteklassen eingeteilt. Viele Tiere, die wir in den Bächen gefunden haben (z.B  die Köcherlarve) können nur in Gewässern mit hoher Qualität (Güterklasse 1-2) überleben.
  • Gebirgsbäche sind kälter und haben wenige Temperaturschwankungen.


Hermanns Vergleich (der wohl in Erinnerung geblieben ist):
Mit dem Umweltschutz ist es wie mit dem Wasser. Jeder von uns ist ein kleiner Wassertropfen. Bei der Quelle treffen nur wenige Tropfen aufeinander, die ein kleines Rinnsal bilden. Immer mehr Rinnsale fließen zusammen und bilden einen Bach. Noch mehr Tropfen fließen in den Bach, bis dieser ein Fluss, ein Strom wird, der schlussendlich ins Meer mündet.

Die Jagd im Nationalpark:
50% der Nationalparkfläche werden in der Jagd genützt. 4o Tage pro Jahr findet eine Intervalljagd statt. Allerdings ist die Jagd im Park keine Trophäenjagd, sondern dient zur Regulierung der Tierbestände. Das heißt es dürfen nur bestimmte Tierarten geschossen werden, diese sind  von der Menge und dem Waldzustand abhängig. Die Regeln sind im Nationalparkgesetz festgehalten, das der Nationalpark und die Bezirkshauptmannschaften von Kirchdorf und Steyr Land festlegen.

Feedback:
Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass das Lager cool, genial, informativ und lustig war. Oder mit Peters Worten: „Alles in allem doch sehr produktive Tage.“ Ein Minuspunkt war wohl die Kürze des Forschungslagers und somit hat wohl auch das „richtige Forscher-Feeling“ etwas gefehlt. Viel Gefallen haben die Bäche beim Biwakplatz, die vielfältige Landschaft, die seltenen Tiere und das Fachwissen unserer Ranger gefunden.

 „Um etwas zu sehen, braucht man die Augen und das Interesse.“
(Mary) Auf jeden Fall haben die Tage im Nationalpark unsere Augen und unser Bewusstsein für die Vielfalt und den (Detail-) Reichtum der Natur geschult und geschärft, die wir unbedingt bewahren sollten. Die schönen Plätzchen, die wir entdeckten (Größtenberg, Eiskapelle) werden  besonders in Erinnerung bleiben.

Unseren Rangern gefiel unser emotionaler Zugang zur Natur und hoffen, dass sie uns einen Forschergeist und ein gutes Gefühl für die Natur vermitteln konnten, die wir auch hoffentlich beibehalten werden.